Beirut und Tell el-Burak: Analysen eisenzeitlicher Metallfunde
Vom DPV gefördertes Teilprojekt im Rahmen des deutsch-libanesischen „Tell el-Burak Project“
Aaron Schmitt (Mainz)
Eisenzeitliche Metallfunde aus Beirut und Tell el-Burak zählen zu den Alltagsgegenständen der phönizischen materiellen Kultur. Das von Aaron Schmitt (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) durchgeführte Projekt umfasste die systematische Dokumentation, Restaurierung und Publikation aller Metallobjekte, die bis zum Jahr 2008 in den deutsch-libanesischen Ausgrabungen von Beirut und Tell el-Burak gefunden worden sind, sowie chemische Analysen an ca. 50 ausgewählten Objekten. Simone A. Korolnik-Jablonka, Magali Stoller und Nicole Ebinger-Rist reinigten und konservierten die Metallobjekte. Alle Röntgenfluoreszenz-Analysen zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung wurden im Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie in Mannheim unter der Leitung von Ernst Pernicka durchgeführt.
Aus Metall hat man in den phönizischen Siedlungen vor allem Waffen, Werkzeuge und Schmuck hergestellt. Unter den Werkzeugen treten Gegenstände des Fischfangs hervor (Angelhaken, Netzgewichte und Nadeln zum Flicken der Netze). Mit den Analysen liegen nun erstmals naturwissenschaftliche Materialanalysen für eisenzeitliche Objekte aus dem Libanon vor, die vor allem Aufschlüsse zu den verwendeten Metalllegierungen geben. So konnte zum Beispiel festgestellt werden, dass die sogenannten persischen Pfeilspitzen zumeist aus einer Bleibronze (oft mit sehr hohem Bleianteil) bestehen. Diese Legierung ist in zweierlei Hinsicht für Projektile vorteilhaft: Sie verleiht dem Metall Eigenschaften, die den Guss erleichtern, und macht die Pfeilspitzen schwerer.
Weiterführende Informationen
A. Schmitt: Die eisenzeitlichen Metallfunde aus Tell el-Burak und Beirut (BEY 020), in: ZDPV 129/2 (2013), 171 – 216.Weitere durch den Verein geförderte Projekte
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